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Zur Entstehungsgeschichte der Messe mit dem Schweizerpsalm

Im Jahre 1950 wollte der Wettinger Arzt, Musiker und Mäzen Dr. Oskar Spörri in seinem Garten (Foto unten rechts, Pfeil) eine Bronzeskulptur aufstellen. Sein vetterlicher Verwandter, der Wettinger Bildhauer Eduard Spörri, sollte einen zum Kloster Wettingen weisenden Engel schaffen. Damit wollte Oskar Spörri seine Anhänglichkeit zum abendländischen Mönchstum zum Ausdruck bringen. Durch die Freundschaft Oskar Spörris mit Beat Brühlmeier, dem nachmaligen aargauischen Oberrichter, wurde die Idee auf eine höhere Ebene gehoben: Der Engel sollte im Hof des Klosters Wettingen aufgestellt werden. Anlass war der 100. Todestag des Wettinger Mönchs P. Alberik Zwyssig im Jahre 1954. Vor der Denkmalenthüllung sollte ein feierlicher Gottesdienst stattfinden, zu der Oskar Spörri eine Festmesse in Auftrag gegeben hatte. Die damals sehr bekannten Komponisten J.B. Hilber und Benno Ammann sollten nach Themen von P. Alberik Zwyssig, vor allem nach dem "Diligam te Domine", der Urgestalt des Schweizerpsalms, eine Messe schaffen. Das Werk kam nicht zustande. 45 Jahre später entdeckte Oskar Spörris 1943 geborener Sohn Hubert die Fragmente zu einer Missa Wettingensis, die er bearbeitete und im Jahre 2003 als Messe mit dem Schweizerpsalm herausgab. Die Messe erlebte ihre Uraufführung anlässlich des 150. Todestages von P. Alberik Zwyssig im Jahre 2004 und ihre Erstaufführung in der Klosterkirche Wettingen im November 2006. Seither fand das kleine Werk, das inzwischen als CD erschienen ist, rasche Verbreitung in der ganzen Schweiz und auch schon im Ausland. Höhepunkt war eine Aufführung in der Peterskirche Rom anlässlich der Vereidigung der neuen Schweizergardisten am 6. Mai 2011.

Es ist das grosse Verdienst dieser drei Männer, den Grundstein zur heute vorliegenden Messe mit dem Schweizerpsalm gelegt zu haben. Sie haben Zwyssigs Werke aufgestöbert und jene Melodien "herausgefiltert", die sich auch in der heutigen Zeit liturgisch verantworten lassen. Wenngleich das Projekt für das Jahr 1954 (100. Todesjahr von P. A. Zwyssig) nicht realisiert werden konnte, so liegt das im Stile einer klassischen Orchestermesse geschriebene Werk nun für zahlreiche weitere Jubiläumsanlässe vor. Bereits im Jahre des 200. Geburtstages von P. A. Zwyssig (2008) und im Jahre danach ist es zu über 150 Aufführungen gekommen. Auch 2010 ("175 Jahre Diligam te Domine") und 2011 ("50 Jahre Landeshymne") kam es zu zahlreichen Aufführungen. 2016 steht das Jubiläum "175 Jahre Schweizerpsalm " an. Möge das facettenreiche kleine Werk zu einem tieferen Verständnis beitragen für die Bedeutung der Schöpfer unserer Landeshymne. Diese ist ja in den letzten Jahren immer wieder ins Schussfeld der Kritik geraten, hielt aber bis heute jeder Alternative stand.
Die Gönnervereinigung Widmer Zwyssig hofft, dass auch die "Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft" , die am 1.8.2012 eine Initiative zum Ersatz der Landeshymne angekündigt hat, zur Einsicht gelangt, was für eine einmalige und einmalig schöne und historisch gewachsene Landeshymne die Schweiz hat, entstanden in politisch und konfessionell schwierigen Zeiten als Zeichen der Versöhnung und der konfessionellen Annäherung.

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